Europäisches vs. Lateinamerikanisches Spanisch: Ein Vergleich

Wer Spanisch lernt, steht oft vor der Entscheidung: Soll es das Spanisch aus Europa sein, genauer gesagt aus Spanien, oder doch lieber das Spanisch, wie es in Lateinamerika gesprochen wird? Beide Varianten des Spanischen bergen ihre eigenen Besonderheiten, von der Aussprache über den Wortschatz bis hin zu grammatikalischen Feinheiten. Dieser Artikel vergleicht die beiden Varianten des Spanischen, um Licht ins Dunkel der Unterschiede zu bringen.

Aussprache: Die hörbaren Differenzen

Ein markanter Unterschied zwischen europäischem und lateinamerikanischem Spanisch liegt in der Aussprache. In Spanien wird das c vor einem e oder i sowie das z als „th“ ausgesprochen – ähnlich dem englischen “think”. In Lateinamerika hingegen wird das c und das z wie ein scharfes „s“ ausgesprochen. Betrachten wir das Wort „cena“ (Abendessen). In Spanien würde es „th-e-na“ klingen, während es in Lateinamerika „s-e-na“ ausgesprochen wird.

Wortschatz: Ein Kontinent, viele Variationen

Der Wortschatz im Spanischen variiert erheblich zwischen Spanien und den lateinamerikanischen Ländern. Ein klassisches Beispiel ist das spanische Wort für Auto. Während man in Spanien „coche“ sagt, verwendet man in Lateinamerika eher „carro“ oder „auto“. Diese Unterschiede im Wortschatz können nicht nur von Land zu Land, sondern auch regional innerhalb der Länder variieren.

Grammatik: Subtile, aber wichtige Unterschiede

Grammatikalisch gesehen gibt es zwischen dem europäischen und dem lateinamerikanischen Spanisch einige feine Unterschiede. Ein signifikantes Beispiel ist die Verwendung der zweiten Person Plural. In Spanien verwendet man „vosotros“ und „vosotras“ als informelle Anrede für mehrere Personen, während in Lateinamerika „ustedes“ in sowohl formellen als auch informellen Kontexten genutzt wird. Zudem gibt es in einigen Teilen Lateinamerikas die Verwendung von „voseo“, anstatt des üblicheren „tú“ für die informelle Anrede in der zweiten Person Singular.

Umgangssprache und Idiome: Regionale Besonderheiten

Umgangssprache und Idiome drücken oft die kulturelle Identität einer Region aus. So findet man im Spanischen je nach Region ganz unterschiedliche Redewendungen. In Spanien sagt man beispielsweise „ser la leche“ für etwas, das unglaublich gut ist, während in einigen Teilen Lateinamerikas „ser la bomba“ verwendet wird. Solche idiomatischen Ausdrücke können für Lernende eine Herausforderung darstellen, sind aber essentiell, um die Sprache authentisch zu sprechen.

Einfluss anderer Sprachen auf Spanisch in Lateinamerika und Europa

Der Einfluss anderer Sprachen auf das Spanische variiert stark zwischen Europa und Lateinamerika. In Spanien sind es vor allem das Baskische, Katalanische und Galicische, die das Spanische beeinflusst haben. In Lateinamerika hingegen hat die lange Geschichte der Kolonisation und der Mischung von Kulturen dazu geführt, dass indigene Sprachen, sowie Englisch und Portugiesisch, den Wortschatz und teilweise auch die Grammatik des Spanischen geformt haben. Dies führt zu einer faszinierenden Vielfalt innerhalb der spanischsprechenden Welt, die das Erlernen dieser Sprache so reich und interessant macht.

 

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